Die Vorbereitungen für den Sabbatical-Törn sind im Endspurt!


Da Peter im Winter krankheitsbedingt fast 4 Monate ausgefallen ist und die Arbeiten an der windhexe dadurch größtenteils pausieren mussten, wurde die Zeit bis zur Abfahrt doch eng. 

Im vorletzten Winter ist das Unterwasserschiff komplett abgeschliffen und mit Primer und Antifouling neu aufgebaut worden. Diesen Winter war dann noch der Kiel an der Reihe. Zusätzlich musste das Ruder nach der leichten Grundberührung letztes Jahr im Nordostseekanal an der Unterkante noch geschliffen, laminiert und ebenfalls gestrichen werden. Die „normalen“ Wartungsarbeiten wie Antifouling streichen und Rumpf polieren standen natürlich ebenfalls an. Spannende Frage dabei: wie viele Schichten selbsterodierendes Antifouling braucht man eigentlich für anderthalb Jahre Segeltörn mit geschätzt 10.000 Seemeilen? Letztlich sind es drei, am Ruder und an der Wasserlinie sogar 4 Schichten geworden. Mal schauen, ob es reicht!

Insgesamt zehn Liter Antifouling Farbe sind diesen Winter gestrichen worden!

Endlich haben wir auch den Grund dafür gefunden, warum es letztes Jahr im Schiff immer wieder etwas „streng gerochen“ hat: der Fäkalientank war direkt am Ablauf nach Außenbord undicht. Also neuen Fäkalientank und Fäkalienschlauch bestellt, und natürlich passte weder der neue Schlauch (falscher Durchmesser) noch der neue Tank in die alten Befestigungspunkte. Aber „einem Ingenieur ist nichts zu schwör“! Ein paar Wochenenden später war alles passend gemacht, und die neue Mittschiffsklampe konnte bei der Gelegenheit an Steuerbord auch gleich montiert werden.

Leider hatte der Hafenmeister des Winterlagers einen Schlaganfall (gute Besserung, Jos!!!) und ist völlig ausgefallen. Dadurch wurde die Planung des Krantermins im Frühjahr zu einem Lottospiel. Ein Vertreter, der den Bootskran bedienen kann und darf, wurde nur in Teilzeit gefunden, wodurch sich alle geplanten Termine verschoben haben. Letztendlich ist die windhexe nicht wie sonst am WE vor Ostern, sondern erst mit fast drei Wochen Verspätung ins Wasser gekommen, und der Mast wurde sogar noch eine Woche später erst gestellt. Am Tag darauf war dann der Kran defekt und es ging nichts mehr. Glück im Unglück heißt das wohl!

Trinkwasser ist bei einem langen Törn wie einer Atlantiküberquerung ein kostbares Gut. Um Trinkwasser zu sparen, kann man mit Salzwasser spülen, kochen und duschen. Hierfür hat die windhexe jetzt eine separate Salzwasserpumpe mit zweitem Wasserhahn in der Pantry. Angeblich ist der Atlantik für Nudelwasser zu salzig – wir werden es ausprobieren und im Zweifelsfall mit Süsswasser verdünnen.

Sicherheit wird natürlich GROSS geschrieben an Bord! Es gibt Seenotsignalmittel, eine Rettungsinsel nach DIN 9650 für den Aufenthalt >24h auf hoher See, zwei EPIRB Satellitennotrufbaken, einen Radarreflektor, einen AIS-Transponder, eine Akkuflex und einen Bolzenschneider für den Worst Case Mastbruch, und vieles mehr. Klar ist die Hoffnung, abgesehen vom AIS-Transponder alles unbenutzt und neu verpackt wieder mit nach Hause zu bringen!

Beim 24h-Race letztes Jahr haben wir gelernt, dass es sinnvoll sein kann, bei Welle und Wind von hinten die Genua auszubaumen (außer Klaus ist als „Human Ausbaumer“ an Bord natürlich). Deshalb hat die windhexe auch als Genuaschiff nun einen Spinnakerbaum bekommen, federleicht aus Carbon.

Bis zur Abfahrt müssen jetzt noch die Solarpaneele montiert und verkabelt und eine große Motorinspektion des Yanmar Diesels gemacht werden. Außerdem haben wir noch einen Termin bei X-Yachts in NL, um ein Knarzgeräusch, dass uns den Schlaf während des Segelns bestimmt stören wird, zu beseitigen. Das Schlauchboot Dinghi muss geklebt und ein zusätzliches Spifall in den Mast gezogen werden. Das Kojensegel wird noch geliefert und montiert, damit wir bei Welle nicht aus der Koje fallen. Und digitalen Seekarten für den Kartenplotter und das iPad müssen noch gekauft werden. 

Aber es sind ja noch vier Wochen Zeit bis zur Abfahrt 🙂