Die windhexe auf der Kieler Woche 2025


Die Kieler Woche gehört zu den größten Segelevents weltweit. Sie findet immer in der letzten kompletten Woche im Juni statt und lockt tausende von Seglern aus der ganzen Welt in den Olympiahafen von Schilksee. Auch die Windhexe war dieses Jahr wieder am Start, zum vierten Mal insgesamt.

Generell besteht die Kieler Woche aus zwei Teilen: in der ersten Hälfte treten die olympischen Segelklassen an wie z.B. der 49er. Viele Nationalmannschaften nutzen die KiWo als Ausscheidungs- und Trainingsevent, die Teilnehmer kommen aus der ganzen Welt. In der zweiten Hälfte starten dann die internationalen Segelklassen. Oft werden innerhalb der KiWo auch Deutsche Meisterschaften und Europameisterschaften ausgetragen. Wir segelten mit der windhexe in der Offshore-Klasse (ORC-Rating) und hatten Glück, weil wir dort die ganze Woche lang Wettfahrten mitsegeln konnten, nicht nur eine Wochenhälfte.

Den Anfang machten wir mit der Aalregatta, die traditionell aus zwei Mittelstreckenwettfahrten besteht, samstags von Kiel nach Eckernförde und sonntags wieder zurück nach Kiel. Spektakulär ist der Start der ersten Wettfahrt ganz innen in der Kieler Förde vor dem Yachthafen von Düsterbrock am Kieler Segelclub. Am Ufer ist der touristische Teil der Kieler Woche aufgebaut mit vielen Zuschauern und Fernsehübertragung inklusive. Außerdem kann einem schon mal ein Kreuzfahrtschiff in die Quere kommen, die natürlich keine Rücksicht auf den Regattastart nehmen können und ihren Fahrplan einhalten müssen. Gemeldet hatten wir unter ORC Fully Crewed mit Elke, Tina, kleiner Peter und großer Peter. Unter Genaker ging es nach dem Start zunächst aus der Förde hinaus Richtung Kiel Leuchtturm. Anschließend entwickelte sich eine lange Kreuz hinein in die Eckernförder Bucht. Die Ziellinie lag vor dem Eckernförder Segelclub, und direkt danach bekam jedes teilnehmende Schiff noch zwei Räucheraale übergeben, sehr lecker. Daher kommt auch der Name Aalregatta. Abends klang der Tag dann bei Livemusik und Bier aus. Die sonntägliche Wettfahrt war dann wesentlich einfacher. Wieder unter Genaker ging es raumschots immer geradeaus Richtung Osten, die Zielkreuz Richtung Kiel Leuchtturm war dann eher kurz. Abends fuhren Elke und Tina zurück nach Hause, sie mussten Montag ja arbeiten.

 Am Montag und Dienstag war für uns Regattapause. Da der Wind in Böen teilweise deutlich über 30 Knoten wehte und es immer wieder regnete, waren wir darüber gar nicht traurig, sondern verbrachten die Zeit sinnvoll bei Spaghettieis und Pizza.

Mittwochmorgen starteten wir dann Double Handed bei der nächsten Mittelstrecke, dem Senatspreis. Das Wetter war perfekt, mäßiger Wind und wenig Welle. Peter und ich erwischten einen guten Start am Stollergrund. Der Kurs führte zunächst Richtung Mittelgrund und dann die Küste entlang nach Norden bis nach Horup Havn. Dort wurde abends im Teilnehmerkreis gegrillt, mit Bratwurst,Salat und Bier – es war ein schöner Abend. Donnerstag segelten wir in der zweiten Wettfahrt dann den gleichen Kurs wie Mittwoch wieder zurück. Wir erwischten wieder einen prima Start und waren als erstes Schiff an der ersten Luvtonne. Wegen einer sich androhenden Flaute entschied sich die Wettfahrtleitung zu einer Bahnverkürzung. In der Gesamtwertung schafften wir über beide Wettfahrten in einem leider kleinen Teilnehmerfeld mit dem dritten Platz sogar den Sprung aufs Podest 😀

Letzte Wettfahrt in der Kieler Woche 2025 war dann für uns das Silberne Band, eine Langstrecke über Nacht. Hierfür kamen zur Verstärkung Elke, Klaus und Stolli (Peter 3) an Bord, sodass wir zu fünft ins Rennen gingen. Start war Freitagabend, und der Kurs führte in die Dänische Südsee durch den Svendborg Sund und um Langeland herum. Bis zum Einbruch der Nacht hatten wir zuerst guten Halbwind und später Raumschots. Die Einfahrt in den Sund unter Genaker bei völliger Dunkelheit und Geschwindigkeiten im zweistelligen Knotenbereich war ein Erlebnis – die Anspannung war hoch! Am nächsten Morgen lag dann von der nördlichen Spitze von Langeland an bis zum Kiel Leuchtturm eine sechzehnstündige Kreuz gegen bis zu 25 Knoten Wind und 1 Knoten Strömung vor uns, ein hartes Stück Arbeit! Samstagabend fanden  die Siegerehrungen statt. 

Ein großes Dankeschön von uns geht an die Wettfahrtleitung „Offshore One“ und die Hafenmeister in Kiel Schilksee, die eine perfekte Unterstützung geboten haben.

Dies war die erste „ernsthafte“ Regatta mit der neuen Windhexe. Und ja, wir waren schnell unterwegs, aber unsere Target Speeds haben wir nur teilweise erreicht. Vielleicht sollten wir beim nächsten Mal wie schon früher wieder mehr Gewicht sparen und das Schiff leer räumen. Zumindest die Badeplattform, die Bordfahrräder und den Hauptanker mit 50m Kette 😂. Die Stimmung bei der KiWo in Schilksee mit den vielen internationalen Teilnehmern war wie immer ein Erlebnis!


3 Antworten zu “Die windhexe auf der Kieler Woche 2025”

  1. Man weiß natürlich nie, wann man während einer Regatta vielleicht doch ganz plötzlich ein Bordfahrrad oder 50 m Ankerkette benötigt 😉.
    Herzlichen Glückwunsch zum dritten Platz bei der Kieler Woche 🏆🥉.

    Habt noch einen wunderschönen Urlaub ⛵️⛵️⛵️
    Liebe Grüße
    Elke

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