Sightseeing in Lissabon


Der Wetterbericht ist nach wie vor nicht unser Freund. Ein Beispiel vom 18. Oktober:

  • Orange Coastal Event Warning for Lisboa: Waves from the northwest with 5 to 7 meters of significant height, reaching a maximum height of 14 meters.
  • Orange Wind Warning for Lisboa: Southwest wind, with gusts of up to 110 km/h.
  • Orange Rain Warning for Lisboa: Periods of rain or showers, sometimes heavy, and may be accompanied by thunderstorms.

Von António Nobre, Lyriker aus Portugal, stammt der Satz „Quem não viu Lisboa, não viu coisa boa“ (Wer Lissabon nicht gesehen hat, der hat nichts Schönes gesehen). Also auf nach Lissabon! Glücklicherweise gibt es eine gute und sehr preiswerte Bahnverbindung von unserem Standort in Oeiras nach Cais do Sodrè in Lissabon mit jeder Menge Sightseeing Potential. Während der größtenteils am Fluss Tejo entlang führenden Bahnfahrt lassen sich schon die ersten Touristenhotspots erkennen. Der Torre de Belém (Turm von Belem) ist eines der Wahrzeichen von Lissabon, diente früher als Gefängnis und Leuchtturm und zählt zum Unesco Weltkulturerbe. Das Padrão dos Descobrimentos (Denkmal der Entdeckungen) steht ebenfalls im Stadtteil Belém in Lissabon am Ufer des Flusses Tejo und erinnert an das Zeitalter der Entdeckungen. Es zeigt 33 wichtige Persönlichkeiten des Spätmittelalters in Portugal, unter anderem Vasco da Gama und Ferdinand Magellan. Bekannt ist auch die Ponte 25 de Abril(Brücke des 25. April), die drittlängste Hängebrücke der Welt mit kombiniertem Straßen- und Eisenbahnverkehr. Der Name der Brücke erinnert an die Nelkenrevolution am 25.April 1974.

An der Endstation Cais do Sodrè beginnt die Altstadt von Lissabon, und einige Sehenswürdigkeiten lassen sich von dort gut zu Fuß erlaufen. Die Pink Street ist eigentlich nur ein Marketing Gag mit Bars und Restaurants, sehr beliebt, aber nicht zu verwechseln mit z.B. den Regebogenzebrastreifen im Castro District in San Francisco. Der Elevador de Santa Justa ist ein kunstvoll gestalteter Aufzug mitten in Lissabon, der die beiden Stadtteile Baixa (Unterstadt) und Bairro Alto (Oberstadt) miteinander verbindet. Der Aufzug war sehr enttäuschend, weil wir für die Fahrt nach oben über eine Stunde in der Touristenschlange warten mussten, danach für 30 Sekunden Fahrt pro Person über fünf Euro gezahlt haben (nur Bar, keine Karte 😂) und zum Schluss die groß angekündigte Aussichtsplattform wegen Bauarbeiten geschlossen war. Nur gut, dass wir uns die Wartezeit mit sehr leckeren portugiesischen Pudding Törtchen „Pastéis de Nata“ aus der Bäckerei nebenan versüßen konnten! Ein großes Vergnügen ist dagegen die Fahrt mit der historischen Straßenbahnlinie 28, die durch den alten Stadtbezirk Lissabons fährt und für eine Stadtrundfahrt ideal geeignet ist. Eingesetzt werden museumsreife Straßenbahnwaggons aus den 1930er Jahren, hier ist ein Vergleich mit den alten Straßenbahnen und Cable Cars in San Francisco sehr naheliegend. Das Castelo de São Jorge ist eine maurische Burg und Königsresidenz auf einem der Hügel der Stadt. Im Hof laufen zahme Pfauen herum wie bei uns Tauben oder Spatzen. Einen Besuch wert ist auch das Gelände der ehemaligen Expo 98 am Ufer des Tejo kurz vor der Ponte Vasco da Gama. Auch nach dem Ende der Weltausstellung sind die Gebäude und Plätze dort sehr beeindruckend, und man ist mit der Bahn schnell wieder zurück im Zentrum der Stadt.

Alternativ besteht auch die Möglichkeit, von Cais do Sodrè mit der Fähre auf die andere Seite des Tejo überzusetzen. Von dort aus führt ein verfallener Weg am Ufer entlang ehemaliger und mit Graffity bemalter Fabrikgebäude zu zwei sehr gefragten Fischlokalen (Ponto Final und Atira-te ao Rio). Wir haben versucht dort einen Tisch zu bekommen, aber sie waren leider auf Wochen komplett ausgebucht. Über einen anderen, diesmal kostenlosen Aufzug und einen längeren Fussmarsch durch Almada erreichten wir das Santuário de Christo Rei. Die Christusstatue ist weithin sichtbar und angelehnt an die Christus Statue in Rio de Janeiro.

Last but not least bietet sich von Cais do Sodrè aus bei schlechtem Wetter der Besuch der Markthalle Timeout Market Lisboa an. Hier gibt es jede Menge leckerer portugiesischer Spezialitäten zu Essen und zu Trinken. Bei gutem Wetter empfehlen wir wie früher schon erwähnt dagegen eher einen der Kioske am Cais das Pombas. Man sitz direkt am Flussufer, und der Sonnenuntergang hinter der Brücke ist malerisch!

Auch wenn der Wetterbericht nicht unser Freund ist, lässt das Wetter ab und zu einen Ausflug zu. Wir haben mit den Crews der Tacoma und der Seestern ein Wetterfenster genutzt und von der Oeiras Marina aus einen Törn mit der windhexe gemacht, den Tejo hinauf unter der Brücke des 25. April hindurch bis zum Expo-Gelände und wieder zurück. Ein sehr schöner Tagesausflug, der uns ein wenig mit dem immer wieder stürmischen Wetter versöhnt hat 😀⛵️

Segeln auf den Tejo mit den Crews der Seestern und Tacoma

Eine Antwort zu “Sightseeing in Lissabon”

  1. Was für schöne Ausflüge!🤩
    Noch eine kleine Empfehlung auch für schlechtes Wetter: Besucht mal einen Fadoclub (z.B. Clube de Fado). Es ist eine traurige aber auch schöne (und etwas gewöhnungsbedürftige) Musik. Muss man aber mal live erlebt haben. Zwischendurch wird immer wieder Essen gereicht. Könnte ein unvergessliches Erlebnis werden…
    Ganz liebe Grüße und weiterhin ganz viel Spaß
    M+E

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