Unser „Winterschlaf“ in Rota geht in der Zwischenzeit weiter, und wir nutzen die Zeit in Andalusien für Sightseeing. Der nächste Ausflug führte uns am 20.02. weg von der Costa de la Luz in die Berge, entlang der Ruta de los Pueblos Blancos, der Straße der weißen Dörfer. Vorbei an Arcos de la Frontera und El Bosque, der ehemaligen Sommerresidenz der Herzöge von Arcos, fuhren wir zusammen mit Lola und Paco zunächst nach Grazalema. Der kleine Ort liegt malerisch im Nationalpark Sierra de Grazalema und gehört aufgrund des Steigungsregens zu den regenreichsten Orten in Andalusien. Hier wächst auch die sog. Spanische Tanne (Abies pinsapo bzw. Pinsapo de Grazalema-Benamahoma), die sonst nur noch in einer zweiten Population in Marokko zu finden ist. Die Ausicht über die Sierra de Grazalema ist spektakulär! An einem kleinen Platz mitten im Ort hatten wir die Gelegenheit, zusammen mit einem Glas Manzanilla den sehr leckeren Payoyo-Käse aus der Milch der gleichnamigen Ziege kennen zu lernen, sehr lecker und mehrfach prämiert! Auch mit dem Prado del Rey-Honig haben wir uns kurzentschlossen eingedeckt.
Von Grazalema aus ging der Ausflug weiter nach Setenil de las Bodegas. Besonders an Setenil sind die vom Fluss Rio Guadalporcún ausgewaschenen Felsüberhänge, unter denen zahlreiche Häuser gebaut wurden, die nur aus der Front und den Seitenwänden bestehen. Das Dach und die Hinterwand werden vom Fels gebildet. Der Ortsname kommt aus dem lateinischen und bedeutet „Sieben Mal Nichts“ (lateinisch septem nihil), da es den Christen während der Zeit der Reconquista erst im siebten Anlauf gelungen ist, die Stadt von den Mauren zurück zu erobern.
Zurück in Rota lernten wir tags darauf die Crew der Slisand Lady, Andreas und Katharina mit Hund Chilly kennen. Sie sind auf dem Weg ins Mittelmeer und für einen Zwischenstop in Rota. Auch die Crew der Mariposa, Annika und Frank, stießen zum Abendessen zu uns.
Vom Winterschlaf konnte bei uns auch weiterhin nicht die Rede sein 😀 Am 27.2. stand schon der nächste Ausflug an, diesmal Richtung Süden. Erstes Ziel war die römische Ruinenstadt Baelo Claudia bei Bolonia. Ähnlich gut erhalten wie das von uns zuvor besuchte Italica LINK liegt Baelo Claudia direkt am Atlantik und war zur Zeit der Römer ein Zentrum für Handel und Fischfang. Auch die Produktionsanlagen der bei den Römern sehr beliebten und aus Fisch hergestellten Würzsoße Garum sind noch gut sichtbar. Das Amphitheater bietet einen tollen Blick aufs Meer, schon das antike Publikum hatte hier einen Platz „in der ersten Reihe“.
Viel weiter nach Süden konnten wir von Baelo Claudia nicht mehr fahren – mit Tarifa erreichten wir den südlichsten Punkt des europäischen Festlands. Hier liegt die Grenze zwischen Atlantik und Mittelmeer, und Afrika ist in Sichtweite! Leider kann man wegen eines militärischen Sperrgebietes nicht, wie bei Skagen in der Nord- bzw. Ostsee, mit einem Bein im Mittelmeer und mit dem anderen Bein im Atlantik stehen, aber es liegt nur ein schmaler Damm dazwischen. Im El Chiringuito dem (natürlich 😉) südlichsten Restaurant, genossen wir bei Wein und Tapas die Aussicht auf den Atlantik. Nicht weit entfernt steht auch die Statue von Guzman El Bueno, Ahn der Familie der Fürsten von Medina Sidonia und Verteidiger von Tarifa gegen die Mauren.
Direkt am nächsten Tag war Feiertag, der Día de Andalucía. Dieser Feiertag geht zurück auf den 28. Februar 1980 und man feiert den Tag, an dem Andalusien den Status einer autonomen Region erlangt hat. Natürlich wurde auch in Rota sehr stilvoll mit Flamenco und Tanz gefeiert, angefangen von den kleinen Kindern bis hin zu den „Profis“. Wir konnten einen eindrucksvollen Blick auf die spanische Kultur und Folklore werfen!
Auch die Arbeiten an den Booten haben leider noch Zeit und Aufwand benötigt. Los ging es mit dem Großsegel von Lolas und Pacos Squau, das wegen kleinerer Reparaturen von uns am nächsten Tag abgeschlagen und zum Segelmacher nach Puerto Sherry gebracht wurde. Die Chance zu Bier und Tapas in der Bar Er Beti in Puerto de Santa Maria ließen wir uns dabei natürlich nicht entgehen 😀
Auf der Vivere von Monika und Rob haben wir Vor- und Großsegel wieder montiert. Insbesondere das Groß war eine Menge Arbeit bei dem großen Katamaran!
Kompliziert wurde mal wieder ein Problem bei der windhexe: der Fäkalientank war voll und liess sich wegen eines defekten Ventils nicht entleeren. Da sich das Ventil nicht tauschen lässt, wenn das Boot im Wasser ist, segelten wir am 04.03. nach Puerto Sherry, kranten das Schiff direkt aus dem Wasser und beschlossen sicherheitshalber die totale Sanierung: alle acht Seeventile und Rumpfdurchlässe werden erneuert, außerdem wird noch neues Antifouling gestrichen. Die beauftragte Firma H.e.nautic Sc hat sehr schnell und gut gearbeitet, nach nur einer Woche konnte die Windhexe wieder ins Wasser. Da wir auf dem Schiff, während es an Land stand, aus Sicherheitsgründen nicht übernachten durften, stellten uns Paco und Lola für diese Zeit freundlicherweise ihre Bavaria 37 Squau „als Hotel“ zu Verfügung, vielen lieben Dank ❤️
Einen Besuch in Puerto Sherry am 06.03., um den Arbeitsfortschritt an der windhexe zu überwachen, nutzten wir noch zu einem Kurztrip nach Chipiona. Chipiona liegt im Norden von Rota, und die Hafeneinfahrt ist für die windhexe leider zu flach. Also blieb uns hier nur der Landausflug. Direkt am Strand von Chipiona liegen wieder mehrere steinerne Coreales zum Fischfang. Erwähnenswert ist auch der 69 Metern hohe Leuchtturm, der höchste Leuchtturm von Spanien und dritthöchste von Europa. Natürlich kamen auch hier Tapas und Manzanilla nicht zu kurz 😉
Elkes Geburtstag haben wir auch gefeiert. Am 10.03. sind wir zusammen mit Monika und Rob mit einem Sektfrühstück im Hotel Duque de Nájera in den Tag gestartet. Und natürlich stand für den Sundowner ein Besuch im Azucar de Cuba auf dem Programm, gefolgt vom Dinner im Restaurante El Embarcadero.
Am 11.03. war die windhexe wieder im Wasser, mit neuen Seeventilen und frisch gestrichenem Unterwasserschiff! Direkt ging es wieder zurück nach Rota, hoffentlich gibt es keine weiteren Reparaturen mehr!
Unser letzter Ausflug führte uns am 15.03. mit Lola und Paco nach Gibraltar. Hier gönnten wir uns einen „touristischen Tag“ mit einer Besichtigungstour per Kleinbus zur North Defense, den Säulen des Herkules, der St. Michaels Höhle, dem Skywalk, natürlich den Affen und dem Great Siege Tunnel. Lustig, der Skywalk wurde ausgerechnet von Mark Hamill eröffnet, möge die Macht mit ihm sein 😂 Gibraltar wirkte mit seinen Pubs und seinen Bewohnern sehr englisch auf uns, kaum zu glauben, dass wir nur einen Steinwurf von Spanien entfernt sind. Nur den Linksverkehr hat man sich glücklicherweise erspart 😀
Unser Winter neigt sich dem Ende zu, das Sabbatical Jahr leider auch, und wir müssen uns so langsam mit dem Weg zurück nach Hause beschäftigen. Zusammengefasst waren die Monate in Andalusien wunderschön! Es gab viel für uns zu entdecken: Neues, Überraschendes, Berührendes und wir sind uns sicher, dass wir zurückkehren werden, weil drei Monate einfach zu kurz waren!
Am Schönsten ist aber, dass wir hier so willkommen waren, viele liebe und nette Menschen kennen lernen durften und neue Freunde gefunden haben. Unser besonderer Dank gilt dabei natürlich Lola und Paco: wir werden Euch vermissen und freuen uns darauf, Euch wieder zu sehen und den penultima Manzanilla zusammen zu trinken, natürlich zusammen mit Tortillitas de Camarones 🥰
4 Antworten zu “Ausflüge in Andalusien: Grazalema, Setenil de las Bodegas, Tarifa, Gibraltar”
Lieve Peter en Eelke
Wat een belevenissen,ondanks alle pech hebben jullie zo te lezen een fantastische tijd gehad.
Veilige terugreis en vaar goed de haven van Workum binnen.
Lieve groet
Rink&Riny
Was für ein wunderschöner Reisebericht! Wir sind beinahe live dabei gewesen! Vielen Dank für den schönen literarischen Ausflug nach Südspanien 🫶!
Sagt Bescheid, wenn Lola und Paco in Deutschland sind, die würde ich gerne kennenlernen 😃!
Kommt gut und orca- und fischernetzfrei frei zurück!
Ganz lieben Gruß
M+E+H
Elke, Peter, ha sido una experiencia existencial y filosófica el haber podido compartir nuestras vidas con vosotros, durante este invierno del 2024
Todo comenzó sobre una consulta acerca de un recambio de bombona de butano
Nos hemos esforzado para poder transmitir en cada momento nuestros conocimientos y experiencias sobre la cultura, música, folklore, gastronomía, expresiones populares y ver vuestro asombro al descubrir el quejio de camarón o lo refrescante que es un rebujito
Sabemos que siempre recordaréis todos estos momentos vividos en los lugares que hemos visitado y que os ha permitido conocer una Andalucía, diferente y lejana del tópico de la paella plastificada y el flamenco malo.
Sabéis que aquí tenéis vuestra casa y siempre estaréis formando parte de una experiencia enriquecedora en nuestras vidas.
Os deseamos un feliz viaje existencial amigos.
We have spent many weeks together and I can tell you that It has been a pleasure for us to know both you .
It has been such an interchange cultural between us , so great , such fluent and the same time , so fan.
It’s been really exciting sharing many hours talking about our different cultures . Looking your amazed faces and living unforgettable and precious moments .
We feel very proud for sharing our flamenco, monuments, bullring, beaches, sunsets, cities, foods… and of course , està Costa de la Luz , that will be difficult for you to forget.
Thank you very much for letting us accompany you on your return to your Country with this application that we look at it continuously and we relax when you are in the marina .
We are excited to follow you on your adventure .