Die spanische Nordküste: von Muxia nach Laredo


In Zwischenzeit hat die windhexe ihre Reise fortgesetzt. Wie schon bei unserer ersten Biskaya-Überquerung war auch jetzt der Plan, nicht der von den meisten Seglern genutzten Route quer über die Biskaya von La Coruña direkt nach Brest zu folgen. Die spanische Nordküste ist rau, landschaftlich sehr schön und einen Besuch wert. Und wer weiß, wann wir mit dem Boot das nächste Mal die Gelegenheit dazu bekommen, diese Küste und die südliche Biskaya zu befahren.

Die Route der windhexe von Muxia nach Laredo

Deshalb setzten wir unsere Fahrt am 29.04.24 von Muxia zunächst wieder fort nach La Coruña. Beim letzten Mal hat uns auf dieser Etappe der Motor, genauer gesagt der Simmering zwischen Motor und Getriebe, Probleme bereitet. Aber dieses Mal hat alles funktioniert😀. Auf dem Weg passieren wir Malpica und verlassen damit die berühmt-berüchtigte Costa de la Muerte oder auch Todesküste, die ihren Namen wegen der schwierigen Bedingungen für die Seefahrt und den daraus resultierenden Schiffbrüchen und Toten erhielt. Wegen der seit 2020 vermehrt auftretenden Orca-Attacken auf Segelyachten wurde dieser Küstenabschnitt vom spanischen Verkehrsministerium sogar schon für Yachten mit einer Länge unter 15 Metern gesperrt (siehe FAZ). „Killerwale an der Todesküste“, das wäre doch eine wunderbar reißerische Überschrift für die Bild-Zeitung gewesen 😂😂😂.

In La Coruña hat sich seit unserem letzten Besuch wenig verändert, abgesehen davon, dass die Temperaturen niedriger sind und das Wetter regnerischer ist. Der Regen war ein guter Grund für eine Indoor-Aktivität, den Besuch der Brauerei Estrella Galicia, natürlich mit anschließender Verkostung 🍺🍺. Ich wusste nicht, dass der von Estrella für die Biererzeugung verwendete Hefestamm ursprünglich aus Weihenstefan stammt! Und Hildegard von Bingen hat zum ersten Mal Hopfen als Zutat zum Bier Brauen erwähnt (Schönen Gruß an das Hildegardis-Gymnasium in Duisburg 😉). Es ist also auch ein deutscher Anteil im galizischen Bier! Auch das Champions-League Halbfinal-Hinspiel Dortmund gegen Paris Saint Germain ließen wir uns in einer Sportbar nicht entgehen.

Von La Coruña aus ging es ein paar Tage später weiter, nicht direkt nach Ribadeo wie beim letzten Mal, sondern zunächst mit einem Zwischenstopp in Viveiro. Dort machte der Marineiro für uns Überstunden und kam Sonntag abends um acht Uhr extra noch einmal zum Hafen für den Check in, ein toller Service! Am 06.05.24 war dann Ribadeo das Ziel. Ribadeo liegt an der Ría de Ribadeo bzw. am Fluss Eo, der die Grenze zwischen Galizien und Asturien bildet. Deshalb nutzen wir die Gelegenheit, in der Pulperia Mar de Rinlo noch ein letztes Mal leckere galizische Tapas zu essen.

Auch die nächste Strecke von Ribadeo nach Gijon war uns schon gut bekannt, da der Puerto Deportivo in Gijon in 2023 unser erster Hafen in Spanien gewesen ist. Auf der Fahrt machte die Costa Verde ihrem Namen alle Ehre, die bergige und steile Küste von Asturien zeigte ein kräftiges Grün. Wetterbedingt haben wir wegen des kräftigen Winds und vor allem der hohen Wellen dann drei Tage in Gijon verbracht und konnten uns in einer urigen spanischen Fussball-Bar das Champions-League Halbfinal-Rückspiel zwischen Real Madrid und Bayern München ansehen. Wir waren die einzigen Deutschen in der Bar, aber die spanischen Fussballfans waren sehr freundlich, wahrscheinlich wegen Toni Kroos und Antonio Rüdiger! Und nicht zu vergessen Bernd Schuster natürlich! Schade, das Finale zwischen Real und Borussia Dortmund werden wir wohl nicht mehr in Spanien, sondern in Frankreich sehen.

Am 10.05. fuhren wir dann weiter nach Osten in die Biskaya hinein, einen kurzen Schlag nach Ribadesella. Der Hafen dort liegt in einem Fluss, wir mussten mit Wind und Strömung anlegen, nicht einfach! Auch ist uns die Ansteuerung von Ribadesella wegen unseres Tiefgangs von 2,10m aufgrund der Sandbänke dort nur in dem Zeitraum eine Stunde vor bis eine Stunde nach Hochwasser möglich. Gut, dass wir pünktlich zu Hochwasser dort waren 😉.

Die letzte, sehr lange Etappe führte die windhexe dann nach Laredo, kurz vor Bilbao, und damit schon in die nächste spanische Region, Kantabrien. Auch Laredo liegt wieder an einer kleinen Ría, der Ría de Treto. Es wird dominiert von einem sehr großen Strand und einer intensiven Fischereiindustrie. Hier sind viele Fischerboote, und immer, wenn ein Fischerboot von seiner Fangfahrt zurückkehrt, ertönt im Hafen eine Sirene, um anzuzeigen, dass es frischen Fisch gibt. Morgens wird man davon geweckt 🫣

Es bleibt festzuhalten, dass die spanische Nordküste einen Besuch wert ist! Die Landschaft ist beeindruckend, man kann vom Atlantik aus sogar schneebedeckte Berge sehen. Und insbesondere die kleineren Orte in den Rias sind immer für eine Überraschung gut. Wenn es nur nicht fast jeden Tag regnen würde!

Und last, but not least: we finally left Orca-Land 🥳


3 Antworten zu “Die spanische Nordküste: von Muxia nach Laredo”

  1. Gelukkig orkaland verlaten,wij kregen deze week nog twee berichten door dat orka’s twee boten hebben aan gevallen,mensen zijn gered boten gezonken.
    Wij kunnen jullie positie op dit moment slecht ontvangen denken dat jullie naar La Rocaelle gaan.
    Liefs voor jullie👋👋👋🥰🥰🥰

  2. Gottseidank habt Ihr „Orcanien“ jetzt hinter Euch gelassen 😅!

    Lasst Euch Zeit, hier in good old Germany verpasst Ihr wettermäßig auch absolut gar nichts 😊.

    Viele liebe Grüße
    M+E

  3. Hallo Ihr Lieben,
    genießt nach wie vor jeden Tag an diesen wunderschönen Orten!
    Der Regen hat hier in Deutschland auch nur kurz aufgehört. 🥺
    Ich freue mich schon darauf Euch mit einem Stegbier in Workum zu umarmen🍻🤗

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